Butzen

Die Butzen gehören zu den auffälligsten Gestalten des Zuges. Sie und das Narrenrössle sind die einzigen vermummten Mitspieler. Sich zu „verbutzen“ bedeutete früher sich zu vermummen. Die Vermummung wie hier mit Stoff, gehört zu der ältesten Art dies zu tun. Mit ihren schwarzen Umhängen und der hohen Gesichtslarve, der sogenannten Butzenkappe, welche sie groß und mächtig erscheinen lässt, können sie furchterregend wirken. Die Butzenkappe ist mit bunten Blumen und Bändern reich besetzt. Die vielen über den Rücken wallenden bunten Bändern verleihen ihnen ein farbenprächtiges Aussehen. Die Butzen verkörpern im Spiel den Winter, die Pest und den Tod und bilden somit den Gegenpol zu den Edelknaben, Stabläufer und Geißelläufern. Im Spiel gehören sie zu den Ordnungsfiguren, beim Aufmarsch des Narrenzuges durch das Dorf haben sie streng darauf zu achten, dass der Zug nicht mit anderen Personen vermischt oder dass mitgelaufen wird, denn der Zug muß frei sein von jedem Publikum. Auch darf niemand neben dem Zug laufen. Die Gäste können sich links und rechts an der Straße aufstellen. Beim „Auspritschen“ der verurteilten Delinquenten müssen die Butzen darauf achten, dass sie bei jedem Hieb die Schmerzensseufzer mitbrummeln. Wenn fremde Personen „gepritscht“ werden, brauchen die Klagetöne nicht angestimmt zu werden, sondern nur bei den Mitspielern. Als Zeichen der Versöhnung, beim Spiel zwischen Frühling und Winter tanzen die Butzen den historischen „Rutsch hin rutsch her“ mit den Stabläufern,  einer von mehreren Grosselfinger Narrentänzen. Die große Symbolkraft der Butzen als eine der Hauptfiguren im ganzen Narrenspiel, zusammen mit den Edelknaben und Stabläufern wird hierdurch nochmals besonders unterstrichen. Auch sind sie von alters her berechtigt einem jeden sein Gesicht anzuschwärzen, mit Ruß und Kohlen der „sein Weib hat geschlagen“.